Emetophobie – Angst vorm Erbrechen
(Frau, Mitte vierzig)
Eine sehr zarte Frau Mitte vierzig kam vor ca. 2 Jahren in meine Praxis und erzählte mir von Angst- und Panikzuständen, wenn sie nur an das Erbrechen denke. Wenn sie im Fernsehen jemanden sehe, der würgt oder erbricht, gedeihen diese Zustände ins Unermessliche. Ihre ganze Familie leide mittlerweile darunter. Wenn jemandem übel sei, ergreift sie die Flucht, damit sie nicht damit konfrontiert ist/wird. Es sei für sie das Allerschlimmste.
Nach einer ausführlichen Anamnese war ein möglicher Auslöser gefunden. Ihre Mutter hatte Probleme mit der Galle und musste sich regelmäßig übergeben. Sie als Tochter musste immer den Eimer mit dem Erbrochenen entleeren und stand der Situation hilflos gegenüber. Dazu kamen kindliche Ängste, ob die Mutter schwer krank sei und dies überleben würde. Der Vater bekam davon nicht so viel mit, da er tagsüber seiner Arbeit nachging und erst abends nach Hause kam. Hinzu kam ein Putzzwang der Mutter, dass sie als Kind auch überhaupt keinen Dreck machen durfte. Alles musste blitzblank sein, kein Krümel durfte irgendwo liegen uns sie durfte auch keine Freunde mit nach Hause bringen, da diese ja Dreck machen könnten. So war sie auch viel allein mit ihrer Mutter.
Wir begannen mit einer Hypnosetherapie in Verbindung mit EMDR. Zudem erfolgte eine homöopathische Begleitung in dieser Zeit. Die empfohlenen Übungen wurden konsequent zuhause umgesetzt. Da diese Kombination schnell erste Wirkung zeigte, blieben wir dabei. Eine persönliche Hypnose-CD unterstützte zusätzlich in Heimarbeit ihr Anliegen. Die ersten Sitzungen erfolgten wöchentlich, danach reichten Sitzungen alle 2 Wochen. Nach sieben Sitzungen war sie fast beschwerdefrei. Es war nur noch ganz selten und auch nur ein Restzustand spürbar, dem sie gut begegnete. Sie machte auch ihre Übungen weiter…
Ich hatte damals nach ein paar Monaten noch einmal nachgefragt und ihr Zustand war stabil. Danach erfolgte keine Rückmeldung mehr und ich gehe davon aus, dass der Erfolg bis heute Bestand hat.
